In unserem Zentrum für Hämatologische Neoplasien behandeln wir Patientinnen und Patienten mit bösartigen Bluterkrankungen (hämatologischen Neoplasien). Unser kompetentes, gut eingespieltes und erfahrenes Team arbeitet nach den höchsten medizinischen Standards. Das Besondere an Tumorerkrankungen der blutbildenden Organe und des lymphatischen Systems ist, dass sie den gesamten Organismus betreffen und nicht auf ein Organ beschränkt sind.
Ein tiefes Verständnis der Zusammenhänge und eine daraus resultierende hohe fachliche medizinische Kompetenz sind für eine erfolgreiche Behandlung daher unabdingbar.Unter Federführung der Medizinischen Klinik 2 haben sich in unserem Zentrum für Hämatologische Neoplasien verschiedene Fachabteilungen zusammengeschlossen, um eine individuelle und optimale Versorgung nach neuestem Wissenstand zu ermöglichen.
Allgemeine Informationen
Im Blut finden sich drei
unterschiedliche Zellreihen:
Besonders in den letzten Jahren wurde eine Vielzahl neuer Medikamente, aber
auch komplett anderer Therapieformen erforscht und erfolgreich etabliert. In unserem Zentrum für
hämatologische Neoplasien sollen Ihnen diese modernsten Therapien zu Gute
kommen. Im Folgenden werden beispielhaft
einige Erkrankungen ausgeführt. Die Untersuchung, Beratung und Behandlung erfolgt
aber bei uns immer individuell, also angepasst an die Bedürfnisse und Wünsche
jedes Patienten.
Bei der akuten Leukämie bilden sich im Knochenmark unreife Krebszellen, die sich unkontrolliert und sehr schnell teilen. Sie stören so die Produktion normaler Blutzellen und verdrängen sie. Es kommt dann zu einem Mangel an roten und funktionsfähigen weißen Blutkörperchen aber auch von Blutplättchen. "Hier müssen wir in der Regel zeitnah und stationär handeln, da das sehr schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann", erklärt Chefarzt Prof. Heinz.
Die chronische Leukämie verläuft hingegen in der Regel langsam und manchmal schleichend, Patienten verspüren oft lange keine Symptome. Chronische Krebserkrankungen können teilweise sogar über Jahrzehnte ohne Beschwerden stabil verlaufen, können sich aber jederzeit verändern und behandlungsbedürftig werden. Eine Behandlung ist hier besonders bei Beschwerden und rascher Zunahme der Leukämiezellen erforderlich.
Das Lymphsystem filtert Stoffwechselabbauprodukte und Krankheitserreger aus dem Körper und transportiert diese ab. Die Lymphknoten sind dabei wie Filterstationen, durch die Lymphflüssigkeit fließt. Zentraler Bestandteil dieser Flüssigkeit sind weiße Blutkörperchen, die Lymphozyten, die unter anderem Antikörper gegen Krankheitserreger bilden. Für die komplexen Anforderungen der Infektionsabwehr stehen unserem Körper unterschiedlichste Typen von Lymphozyten zur Verfügung. Man kann dies gut mit der Polizei vergleichen, bei der Mitarbeiter unterschiedliche Aufgaben und Funktionen zur Abwehr einer Gefahr haben. Deren Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Arbeit entscheidend.
Die Lymphozyten, als wichtigste Abwehrzellen unseres Körpers können ebenso entarten und zu Krebszellen werden. Dann funktioniert die Zusammenarbeit und Abwehr von Infektionen nicht mehr so gut. Je nach Art der entarteten Zellen entsteht ein anderes Lymphom (=Lymphknotenkrebs). Der Verlauf bzw. die Gefährdung durch ein Lymphom und die mögliche, aber auch erforderliche Behandlung hängt hier von der genauen Zuordnung der Entartung ab. Dabei ermöglichen heutige Untersuchungstechniken eine bessere und gezieltere Behandlung.
Außerdem gibt es noch weitere seltene bösartige Erkrankungen, die zum Beispiel das Knochenmark betreffen. Blutkrebs und Lymphknotenkrebs sind Sammelbegriffe für ganz unterschiedliche Erkrankungen. „Es sind rund 50 verschiedene bösartige Erkrankungen der Blutzellen und des Lymphsystems bekannt. Die Bandbreite ist groß und die Erkrankungen verlangen sehr unterschiedliche Diagnoseverfahren und Therapieansätze“, erklärt Prof. Heinz. „Das Besondere an den hämatologischen Erkrankungen ist, dass sie meist den gesamten Organismus betreffen und nicht nur ein Organ, wie man das bei den anderen Krebsformen kennt. Die Behandlung der hämatoonkologischen Neoplasien ist daher sehr komplex, vor allem weil sie öfter einen chronischen Verlauf haben. Angesichts der vielfältigen und komplexen Krankheitsbilder sind eine umfangreiche Diagnostik und eine individuell angepasste Therapie daher so wichtig.
Bitte bringen Sie zum Vorstellungstermin -sofern vorhanden - folgende Unterlagen mit:
Für weitere Informationen zu Leistungen und
Terminen kontaktieren Sie uns!
Alle an der Krebsbehandlung beteiligten Abteilungen arbeiten im Zentrum für Hämatologische Neoplasien zusammen. Das Zentrum koordiniert und vernetzt die krebstherapeutischen Tätigkeiten der verschiedenen Abteilungen, um den hohen Qualitätsstandard der Behandlung und Betreuung in allen Abteilungen zu sichern.
Im Rahmen des
Beratungsgesprächs ergänzen wir bereits vorliegende Befunde und führen alle
erforderlichen Untersuchungen durch. Diese beinhalten neben der körperlichen Untersuchung
eine Ultraschalldiagnostik und meist eine ausführliche Blutuntersuchung, eine
Röntgendiagnostik (CT, PET-PC, MRT, Szintigrafie) und eine Knochenmarksdiagnostik
bzw. die Entnahme anderer Gewebeproben.
Wir klären Sie auf und besprechen alle Befunde und Therapieoptionen. Dieses
Gespräch kann gerne auch im Beisein einer persönlichen Vertrauensperson (z.B.
Ehepartner) erfolgen.
Wir halten regelmäßig
(wöchentlich) hämatologische Fallbesprechungen und eine interdisziplinäre onkologische
Konferenz ab. Hier werden alle neuen Diagnosen von hämatologoischen Neoplasien
gemeinsam diskutiert und die beste Behandlung für den einzelnen Patienten
gesucht. Bei interdisziplinärer Behandlung eines Patienten oder einer Patientin
erfolgt die gemeinsame Empfehlung im Rahmen der Tumorkonferenz, bei welcher die weiteren Schritte der Diagnostik und ein
Therapieplan mit allen beteiligten Spezialisten gemeinsam erstellt wird.
Die Behandlung unserer
Patientinnen und Patienten erfolgt abhängig von der Art und der Ausbreitung der
Erkrankung entweder medikamentös oder mit zusätzlicher Strahlentherapie. Eine
Operation ist bei den bösartigen Erkrankungen des Blutes fast nie sinnvoll, mit
Ausnahme der Gewinnung einer Gewebeprobe oder der Implantation eines venösen
Zuganges. Bei der Systemtherapie kommen je nach Erkrankung klassische
Chemotherapien, die Gabe von Antikörpern, zielgerichtete Therapien oder
Immuntherapien zum Einsatz. Immer mehr Erkrankungen können ohne Chemotherapie
behandelt werden. Trotzdem ist die klassische Chemotherapie bei manchen
Erkrankungen weiterhin die beste Therapieform.
Für die erfolgreiche Behandlung Ihrer Bluterkrankung stehen Ihnen bei uns unter
anderem eine psychoonkologische, eine ernährungsmedizinische und eine sozialmedizinische
Unterstützung zur Verfügung.
Denn bei uns steht nicht ein Krebs, sondern der betroffene Mensch im
Mittelpunkt der Behandlung.
Sollte es möglich sein, Sie
als Patientin oder Patient in eine klinische Studie einzuschließen, werden wir
diese Möglichkeit ausführlich mit Ihnen besprechen. Die Teilnahme an einer
klinischen Studie ist natürlich immer freiwillig und bedarf des ausdrücklichen
Einverständnisses der Patientin oder des Patienten. Übersicht der aktuellen Studien
Wir geben Ihnen alle
Informationen zum Behandlungsablauf mit. Bei den meisten bösartigen
Bluterkrankungen ist auch nach einer erfolgreichen Behandlung eine strukturierte
Nachbeobachtung (Nachsorge) erforderlich. In manchen Fällen muss die Erkrankung
nicht behandelt werden, sondern sollte nur beobachtet werden. Diese Kontrollen
erfolgen in Kooperation mit Ihrem
Hausarzt.
Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf auch einen Kontakt zu Selbsthilfegruppen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, sich je nach Region für unterschiedliche
Kurse Sport bei/nach Krebs anzumelden.
Das Zentrum für Hämatologische Neoplasien ist bestens vernetzt und arbeitet intensiv mit verschiedenen internen und externen Kooperationspartnern zusammen, um eine hochwertige und umfassende Behandlung und Versprgung unserer Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Dazu gehören u.a. übergeordneten
Tumorzentren, umliegenden Krankenhäusern, Universitätskliniken und niedergelassene Ärzte.Wir sind Partner des überregionalen Comprehensive Cancer Centers Mainfranken (CCC-MF) der Universität Würzburg. Ein weiterer wichtiger Kooperationspartner ist die Praxis Strahlentherapie Tauber-Franken auf dem Gelände des Caritas-Krankenhauses. Hier finden Sie eineListe unserer Kooperationspartner.
Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein. Gerne vermitteln wir den Kontakt zu den Krebsselbsthilfegruppen in der Region. Wir vermitteln unterstützen die Selbsthilfegruppen außerdem mit Vorträgen und Veranstaltungen. Wir haben auf einer Liste die wichtigsten Ansprechpartner für Sie zusammengestellt.
Als Krankenhaus in christlicher Trägerschaft ist unser Auftrag der caritative Dienst für Menschen. Auf dieser Basis lassen wir uns bei unserer Arbeit im Zentrum für Hämatologische Neoplasien von folgenden Grundsätzen leiten:
Im Zentrum unserer Arbeit stehen unsere Patienten und Patientinnen. Sie sollen sich verstanden wissen, sicher und geborgen fühlen und die Gewissheit haben, dass ihre Erkrankung, aber auch sie selbst als Person, ernst genommen werden. Ihre Individualität und Privatsphäre sollen wahrgenommen und respektiert werden. Als verlässlicher Partner stärken wir die Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten und motivieren sie, sich aktiv bei allen Entscheidungen bezüglich der Diagnose- und Therapieverfahren zu beteiligen. Wir stimmen ihren Behandlungsablauf auf ihre Bedürfnisse ab und treffen ohne ihr Mitwirken keine Entscheidungen. Auch die Einbindung von Angehörigen gehört in unser ganzheitlich orientiertes Behandlungskonzept.
Bei unserer Arbeit legen wir Wert darauf, unsere Patientinnen und Patienten nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen, basierend auf den Leitlinien und Empfehlungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und den nationalen und internationalen Fachgesellschaften, zu behandeln. Alle an der Behandlung beteiligten Kompetenzpartner unseres Zentrums für hämatologische Neoplasien haben gemeinsam Behandlungsleitlinien für Ihre Erkrankung erarbeitet, die auf nationalen und internationalen Grundsätzen beruhen.
Wir bieten ein Höchstmaß an Sicherheit und Kontinuität, indem wir in enger Kooperation und im kontinuierlichen Informationsaustausch mit den niedergelassenen Ärzten und den angrenzenden medizinischen Fachgebieten ambulant und stationär eng zusammen arbeiten.
Wir gehen respektvoll miteinander um und sorgen so für ein gutes, offenes Arbeitsklima. Dabei erkennen wir das Fachwissen des Einzelnen an. Die gemeinsame Sorge um das Wohl unserer Patientinnen ist unsere Motivation.
Die Therapien richten sich nach verbindlichen Behandlungswegen. Diese werden von Ärzten verschiedener Fachgebiete in gemeinsamen Konferenzen (Tumorkonferenzen) verbindlich festgelegt und ständig den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst, unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Situation.
Die jährliche Überprüfung durch externe Institute bestätigt unsere Qualität.
Wir beteiligen uns an der
Weiterentwicklung und Forschung auf dem Gebiet der Tumorerkrankungen.
Wir nehmen aktiv an klinischen Studien teil, welche die zukünftigen
Behandlungen von hämatologischen Neoplasien verbessern sollen.
Wir bieten qualifizierte
Informationsveranstaltungen sowohl für krebskranke Patienten als auch für die
gesamte Bevölkerung zu den Themen Prävention, Früherkennung, Diagnostik,
Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen.
Die DKG vergibt das Zertifikat "Zentrum für Hämatologische Neoplasien" an Einrichtungen, die ihren Qualitätsstandards entsprechen. Wichtige Kriterien für eine Zertifizierung sind unter anderem:
die Anzahl der diagnostizierten und behandelten hämatologischen Erkrankungen,
Therapie und Diagnostik entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichem Standard,
eine sorgfältige Durchführung und lückenlose Kontrolle von Tumortherapien,
eine gute Kooperation mit den ambulanten Praxen
und die fortlaufende Weiterentwicklung der Klinik.
Wir arbeiten interdisziplinär in einem kompetenten, gut eingespielten und erfahrenen Team nach den höchsten medizinischen Standards zusammen. Das Caritas-Krankenhaus verfügt im Bereich der Onkolgie neben dem Zentrum für Hämatologische Neoplasien über das Onkologische Zentrum Tauberfranken, das zertifizierte Darmzentrum, das zertifizierte Brustzentrum und das zertifizierte Prostatazentrum. Unsere Kompetenzzentren werden jährlich von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) geprüft. Unsere Maßnahmen im Qualitätsmanagement stellen wir transparent dar.
In unserem Jahresbericht 2022 haben wir die wichtigsten Informationen, aktuelle Entwicklungen sowie geplante Maßnahmen zusammengefasst.